Die Therapie
- Andrea
- 1. Aug. 2020
- 3 Min. Lesezeit

Titel: Die Therapie
Preis: 9,99€
ISBN: 978-3-426-63309-0
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Knaur
Seiten: 332
Kapitel: 60 (+Epilog)
Top! oder Flop?: Top!
Aaand here we go again - ein weiteres Werk von Fitzek. Und das ist - wie immer - ein kleines Meisterwerk. "Die Therapie" war eines der ersten Bücher, die ich von Fitzek lesen und genießen durfte. Ein für ihn typischer spannender und knackiger Psychothriller, den ich einfach nicht aus der Hand legen konnte. Unterteilt ist die Geschichte in super kurze Kapitel, was aber in diesem Fall überhaupt nicht störend oder nervig ist, sondern der Story eine gewisse Leichtigkeit gibt und auch dabei hilft, Zusammenhänge zu verstehen. Etwas schwierig wird das nämlich vor allem an den Stellen, wo zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt wird. Alle auftretenden Figuren sind durch die Bank ziemlich charakterstark und bringen eine gute Atmosphäre hervor, was die Geschichte noch realistischer wirken lässt. Das ganze Buch ist aus der Sicht von Dr. Larenz, dem Protagonisten, geschrieben. Und darum geht´s:
Dr. Viktor Larenz und seine Frau Isabell erlitten einen schweren Schock: Sie verloren ihre Tochter Josy, als diese gerade einmal 12 Jahre alt war. Diese litt an einer unerklärlichen Krankheit, wodurch sie zahlreiche Arztbesuche über sich ergehen lassen musste. Und bei einem dieser Termine - genauer gesagt bei Dr. Roth dem Therapeuten - verschwindet Josy auf einmal spurlos. Larenz, der vor Ort war, erleidet einen massiven Nervenzusammenbruch und gibt im Nachhinein sogar seine eigene Klinik auf. Denn auch er war zu jener Zeit selbst ein Star-Therapeut.
4 Jahre später - ohne Lebenszeichen von Josy:
Larenz wird zu einem Interview gebeten, dem er nur widerwillig zustimmt. Um dabei seine innere Ruhe zu finden, setzt er auf die Insel Parkum über, wo er ein eigenes Haus besitzt. Doch natürlich kommt nichts so, wie geplant. Zufällig lernt er die Autorin Anna Spiegel kennen, die selbst angibt schizophren zu sein. Sie wurde angeblich an verschiedenste Spezialkliniken überwiesen und sieht nun in Dr. Larenz ihre letzte Hoffnung. Widerwillig, da er ja eigentlich nicht mehr therapiert, lässt er sich auf ein Gespräch ein.
Larenz rät Anna von der Insel zu verschwinden und sich weiterhin Hilfe bei wem anders zu suchen. Jedoch durchkreuzt ein schlimmes Unwetter diese Pläne. Alle sitzen nun auf der Insel fest, da keine Fähren oder sonstiges in Betrieb gesetzt werden können. So wird Larenz quasi zu einem weiteren Gespräch mit Anna gezwungen. Doch dies sollte sein Leben ändern.
Plötzlich werden Annas Erzählungen interessant. Sie beschreibt gewisse Visionen - ausgelöst durch ihre Schizophrenie - in der ihre eigens erfundenen Buchfiguren Wirklichkeit werden. Und dann erzählt Anna von einer Figur. Charlotte. Einem 12jährigen Mädchen. Und Charlottes Schicksal gleicht sich mit dem von Josy.
Larenz sieht seine Chance, das Verschwinden seiner Tochter doch noch aufklären zu können. Das Problem ist jedoch, dass Anna die Geschichte um Charlotte noch nicht vollendet hat und ihr genaues Schicksal noch nicht kennt. Und so drängt Larenz sie dazu, die Story zu beenden.
Larenz wird so besessen davon, den Fall seiner Tochter aufzuklären, dass er schon verrückt danach ist. Und dann kommt ihm der Gedanke, das Leben von Anna Spiegel genauer kennen lernen zu wollen. Und dabei stößt er auf eine Information, die ihn stutzig macht: Anna Spiegel ist tot. Und das seit Jahren.
Wer halluziniert hier in Wahrheit? Wer ist wirklich der Schizophrenie verfallen? Und was ist in Gottes Namen in Wahrheit mit Josy passiert?
Auch Larenz Leben scheint nicht das zu sein, was er vorgibt...
Nun, ich will natürlich nicht zu viel vorausnehmen. Aber ich kann euch sagen, dass dieses Buch für Fitzek- und Thriller-Fans wie mich quasi unverzichtbar ist. Ich muss gestehen, gegen Ende wird es immer schwieriger zu verstehen und man muss wirklich am Ball bleiben um alle Infos zu verarbeiten und zu verknüpfen, jedoch lohnt sich diese Anstrengung enorm. Am Schluss spitzt sich die gesamte Situation in einem raschen Tempo zu und das Buch nimmt eine komplett unvorhersehbare Wendung. Also: Nichts für Teilzeit-Leser.
Dennoch ist das Werk im Ganzen eine runde Sache und bekommt von mit eine Bewertung von
4 von 5 Sternen.
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