Der Augensammler
- Andrea
- 24. Juni 2020
- 3 Min. Lesezeit

Titel: Der Augensammler
Preis: 6,66€
ISBN: 978-3-945386-48-4
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Eder&Bach
Seiten: 336
Kapitel: 84
Top! oder Flop?: Top :)
Heute reise ich mit meinen Gedanken einige Monate in die Vergangenheit zurück. "Der Augensammler" war eines der ersten Werke von Fitzek, die ich lesen durfte. Auf Fitzek bin ich nämlich aufmerksam geworden durch "Abgeschnitten", einem phänomenalen Thriller - sowohl als Buch als auch als Film. Wenn euch die Story interessiert, dann lest doch gerne den Eintrag dazu durch. Nun aber zurück zur Sache. Ich war also sehr überzeugt von Fitzek und seinem Schreibstil, sodass ich auf dieses Werk hier gestoßen bin. Und nun ja was soll ich sagen: Es hat meine heutige Liebe zu seinen Büchern nur voran getrieben. Diese Story lässt Thriller-Herzen höher schlagen. Besonders durch das Weglassen unnötiger Details glänzt die Hauptstory durch Spannung. Das ermöglicht einfach einen flüssigen und klaren Lesefluss. Die Kapitel wurden super abgerundet, wobei sie meiner Meinung nach ruhig etwas länger hätten sein können. Die Figuren haben allesamt einen prägsamen Charakter, wodurch man sich schnell eine Meinung über den ein oder anderen bildet. Zum besseren Hineinversetzen in die Geschichte und zur Aufrechterhaltung der Spannung wurden ständige Blickwinkelwechsel zwischen den unterschiedlichsten Personen verwendet. Besonders häufig ist die Story aus den Perspektiven der drei Protagonisten - Alexander Zorbach, Alina Gregoriev und Phillip Stoya - erzählt.
Und darum gehts:
Alexander Zorbach, ein Polizist, traf vor einigen Jahren eine lebensverändernde Entscheidung: Er erschoss auf einer Brücke eine psychisch kranke Frau, um ihr Baby zu retten, dass sie dort fallen lassen wollte...
Heute:
Alex wurde wegen dem Vorfall vom Dienst suspendiert, ist in Behandlung und hat einen neuen Job als Reporter, mit Frank Lahmann als Assistent an seiner Seite. Doch dann beginnt der Horror:
Der "Augensammler" treibt sein Unwesen. Er ermordet jeweils die Frau der Familie, entführt das Kind oder die Kinder, entfernt deren linkes Auge und stellt dem Vater der Familie ein Ultimatum. Findet er diese nicht innerhalb von 45 Stunden und 7 Minuten, dann sterben die Kinder. Besonders Familien, die zurzeit eine Ehekrise durchstehen, scheinen es dem Augensammler angetan zu haben. So laufen auch Alex und seine Frau Nicci samt Sohn Julian in Gefahr, Opfer des Grauens zu werden, denn sie stehen kurz vor der Trennung.
Plötzlich wird Alexanders Brieftasche an einem Tatort gefunden. Die Zwillinge Lea und Tobias wurden entführt und Alex ist nun der Hauptverdächtige seiner ehemaligen Kollegen.
Um diesem Druck zu entfliehen und um zu überlegen, wie er nun am besten vorgehen könnte, entflieht Alex in seine geheime, abgelegene Hütte, deren Standort nur seine Mutter kennt. Dort angekommen findet er jedoch ein völlig unerwartetes Szenario vor: Eine blinde Frau - nachher bekannt als Alina Gregoriev, tätig als Physiotherapeutin - sitzt mit ihrem Hund TomTom auf der Couch. Doch woher um alles in der Welt kennt sie den Weg zu seiner Hütte?
Aina erzählt, dass sie eine Aussage im Fall des Augensammlers tätigen wollte, sie aber nicht ernst genommen wurde, und anschließend gesagt bekommen hat, man würde hier ihre Aussage zu Protokoll nehmen. Denn angeblich hat sie gewisse Visionen, die ihr die Vergangenheit eines Menschen zeigen, wenn sie diesen unter Schmerzen berührt. Und genau das soll ihr mit dem Augensammler passiert sein. Denn anscheinend war der Täter einst ihr Patient in der Physiotherapie.
Sie beschreibt verstörende Dinge. Von der Entführung bis zum Mord der Kinder.
Was im ersten Augenblick wie ein schlechter Scherz erscheint, soll später die Entscheidung über Leben und Tod bringen. Und die Zeit drängt, denn immer mehr Indizien weisen darauf hin, dass Alexander hinter all den Taten steckt.
Der Augensammler spielt ein tödliches Verstecken - ein Kinderspiel, gepaart mit Mord und Folter.
"Schicksal oder Zufall" lautet die Devise. Doch nicht trödeln - die Uhr tickt. Denn nach 45 Stunden und 7 Minuten ist alles vorbei. Für immer.
Die Story hat mich ziemlich überrascht und besonders am Ende kam noch mal alles anders, als anfangs angenommen. Eine Besonderheit ist an dem Buch auf jeden Fall noch, dass die Kapitel als Countdown agieren. Es wird also von 84 runter auf 0 gezählt. Auch positiv sind die immer wieder auftauchenden Briefe des Augensammlers, in denen er sein Motiv und die Hintergründe preisgibt. Die finde ich sehr interessant, zumal man dadurch auch teilweise merkt, wie sicher sich der Täter in seiner Sache ist. Was ich mir jedoch noch gewünscht hätte, sind 1 bis 2 verhängnisvolle Situationen für Alex. Das hätte dem Ganzen noch einen gewissen Push gegeben und noch einen Kick zum Mitfiebern geliefert. Alles in allem ist die Geschichte aber eine runde Sache und bekommt deshalb von mir eine Bewertung von
4 von 5 Sternen
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